„I Ran (So Far Away)“ heißt der aktuelle Track des finnischen Deejays Darude, der gemeinsam mit Blake Lewis Ende des vergangenen Jahres eine Neuauflage des 1982er Originals veröffentlichte. Typischer Darude-Sound ist hier garantiert. Sieben verschiedene Versionen von „I Ran (So Far Away)“ versprechen auf den ersten Blick gute Abwechslung. Doch halten diese auch was sie versprechen?
[spoiler]
Erfolgreiche Dancemusik aus Finnland gibt es nicht erst seit 2005 mit Super8 & Tab. Ville Virtanen alias Darude bewies 2000 mit seinem weltweiten Charterfolg „Sandstorm“ bereits sehr eindrucksvoll, wie in Skandinavien gefeiert wird. Auch mit den Songs „Feel The Beat“ (2000) und „Out Of Control (Back For More)” (2001) konnte der Deejay die Massen europaweit zum Toben bringen. Die Titel „Music“ (2003), „Next To You“ (2003), „Tell Me“ (2007) und „My Game“ (2007) stießen bis auf erstgenannten ausschließlich in der finnischen Heimat auf Resonanz. 2008 erschien dann die Single „In The Darkness“, die allerdings wenig Anklang fand. Einzig der Mike Shiver’s Catching Sun Dub des Stückes schaffte es bis in das Deejayset der Radiosendung A State Of Trance von Armin van Buuren. Zuletzt erschienen ist der Song „Selfless“ in Zusammenarbeit mit Sänger Blake Lewis. Meiner Meinung nach ein klasse Musikstück, dem bedauerlicherweise viel zu wenig Aufmerksamkeit geschenkt wurde.
Vielleicht hat Darude jetzt mehr Erfolg. Der Finne geht mit „I Ran (So Far Away)“, einer Coverversion von A Flock Of Seagulls, an den Start. Gesanglich wird er dabei erneut von Blake Lewis unterstützt. Die sieben Titel starke Maxi-CD steht seit Ende des letzten Jahres in den Plattenregalen. „I Ran (So Far Away)“ besticht durch seinen hohen Wiedererkennungswert. Kein Wunder: das Original von 1982 feierte auch damals schon keine schlechten Charterfolge. Aber wie gelungen sind die einzelnen Neuinterpretationen wirklich?
Wer „Sandstorm“ kennt, wird auch in der Radio Edit und dem Original Mix der neuen Scheibe einen Darude deutlich heraushören. Sein typischer Bass und seine eigentümliche Art der Flächenmelodie ziehen sich nach wie vor wie ein roter Faden durch das Werk. Das ist wieder einmal gesungene Dancemusik mit Tranceelementen, die einfach Spaß macht. Ein bereits gelungenes Originalstück wird hier komplett aufgemöbelt in Szene gesetzt ohne ansatzweise einfallslos zu wirken. Die dritte Version auf der Scheibe ist der Tech Mix. Dieser kann sich ebenfalls hören lassen, wenngleich er einen etwas härteren und progressiveren Einschlag erhalten hat.
Am meisten überzeugt mich der Randy Boyer Remix:
Darude feat. Blake Lewis – I Ran (So Far Away) (Randy Boyer Remix) (2008)
Das ist Vocal Trance in seiner vollendeten Art. Der Text wurde von der Urversion übernommen. Das war es dann aber auch schon. Randy Boyer interpretiert „I Ran (So Far Away)“ in seiner ganz persönlichen Weise. Das Break ist geprägt von warmen Synths, die dem Song eine atemberaubende Atmosphäre verschaffen. Ein wirklich feines Stück Musik!
Der “Weirdness Remix” erscheint gar nicht so unheimlich wie er betitelt ist. Diese Version ist wieder wesentlich Dance orientierter und klingt wieder voll und ganz nach Darude. Gareth Emery, der für seine genialen Remixe bekannt ist, enttäuscht mich etwas mit seiner Neuauflage zu „I Ran (So Far Away)“. Das Break in der Mitte des Songs ist phasenweise ganz nett. In seiner Gesamterscheinung wirkt der „Gareth Emery Remix“ jedoch einfallslos und abgedroschen. Auch der „Js16 Remix“ von Darudes Produzenten Jaako Salovaara kann mich nur wenig beeindrucken.
Komplette Titelliste:
01. Radio Edit
02. Original Mix
03. Tech Mix
04. Randy Boyer Remix
05. Weirdness Remix
06. Gareth Emery Remix
07. Js16 Remix
Weitere Informationen:
Offizielle Homepage von Darude
Darude bei MySpace
A Flock Of Seagulls bei MySpace
Verwandte Beiträge:
[/spoiler]
Plauderecke:
Unterhalte dich mit vielen Freunden oder unseren Lesern über dieses Thema. Achtet dabei stets, dass es die sachlichen oder fachliche Ebene nicht verlässt. Achtet die Meinung des Gegenüber.
Niemand hat bisher etwas gesagt. Wie sieht`s mit dir aus?